Freitag, 9. September 2016

iPhone 7 Plus: Release, Preis, alle Infos





Das iPhone 7 ist da! Aber echte Innovationen bietet nur das große iPhone 7 Plus. Wo liegen die Unterschiede zum iPhone 7? Und kann das neue iPhone-Flaggschiff Samsung überholen?

Die ersten Bestellungen für das iPhone 7 Plus sind raus. Und gemessen an der Verfügbarkeit scheint der Ansturm gerade auf die beiden neuen schwarzen Varianten des Plus-Modells enorm zu sein: Sowohl die mattschwarze als auch die diamantschwarze (hochglänzende) Variante des iPhone 7 Plus waren am Erstverkaufstag bereits nach wenigen Minuten ausverkauft. Das hochglänzende Modell ist mittlerweile sogar bis November ausverkauft. Im Vergleich dazu sind die Lieferzeiten beim kleinen iPhone 7 noch erträglich und liegen meist bei zwei bis drei Wochen. Offenbar verkauft sich das Plus-Modell stärker, als von Apple erwartet. Aber ist es wirklich das bessere iPhone 7?

iPhone 7 Plus: Vertraute Form, neuer Look

Wie beim iPhone 7 ist das Grunddesign auf den ersten Blick gleich geblieben: Wie die Vorgänger iPhone 6 Plus und iPhone 6S Plus steckt es weiterhin in einem Alu-Gehäuse mit abgerundeten Ecken. Nur die im Gehäuse eingelassenen Antennen sind etwas anders platziert, laufen etwas dezenter am Rand entlang. Außerdem gibt es nur im Plus eine noch breiter ausgebeulte Kamera-Wölbung, für Fans des minimalistischen Designs sicher Gewöhnungssache. Doch es gibt zwei noch wichtigere Unterschiede: Optisch beeindruckt vor allem die neue hochglänzend schwarze Farbvariante, genannt Diamantschwarz. Anders als der etwa bei manchen PCs und Notebooks aber ist es kein Plastik, sondern die Oberfläche ergibt sich durch aufwendige chemische Prozesse: In neun Schritten wird der Alu-Korpus eloxiert und wieder poliert. Darüber hinaus gibt es auch Varianten in mattem Schwarz, Weiß-Silber, Gold, Roségold. Das Apple-Logo besteht aus rostfreiem Stahl. Funktional noch wichtiger: Auch das iPhone 7 Plus ist staub- und wasserdicht gegen kurzzeitiges Untertauchen (nach IP67-Standard, Apple spricht hier aber nur von spritzwasser-geschützt). Im Vergleich zu vielen Android-Smartphones mit ähnlicher Displaygröße wirkten die bisherigen Plus-Modelle sehr klobig. Das hat sich auch beim neuen iPhone 7 Plus nicht geändert, da der Homebutton weiter unter dem Display viel Platz einnimmt und Apple auch oben entsprechend viel Patz über dem Display lässt. Geblieben aber ist der wichtigste Unterschied des Plus-Modells zum normalen iPhone: die Größe. Es hat einen 5,5-Zoll-Bildschirm, das iPhone 7 nur 4,7 Zoll.

iPhone 7 Plus: Die Dual-Kamera

Das iPhone 7 Plus ist das erste iPhone mit zwei Kameras auf der Rückseite. Beide Kameras bieten eine 12-Megapixel-Auflösung und sind eng nebeneinander angeordnet. Die Blende ist lichtstärker (f/1,8), die Optik besteht aus sechs Linsen, der Autofokus soll schneller arbeiten und der LED-Blitz (jetzt aus vier LEDs konstruiert) soll das Flackern künstlicher Beleuchtung ausschalten. Fotos sollen in nur 25 Millisekunden im Kasten sein. Apple will so Qualitätsstandards erreichen, die man sonst nur bei Kameras mit großem Sensor und dickem Objektiv findet: Tiefenschärfe und Zoomen mit weniger Qualitätsverlust als bei normalem digitalen Zoom. Der Trick dabei: Eine Linse ist ein Weitwinkel-Objektiv (28 mm Brennweite), die andere ähnelt der Brennweite nach einem Tele-Objektiv mit doppelter Brennweite (58 mm). Durch einen Tipp in der Kamera-App kann man direkt vom normalen auf einen Zweifachzoom springen. Achtung: Wer die Vergrößerung mit einer seitlichen Wischbewegung stufenlos einstellt, aktiviert dabei den Digitalzoom, wodurch das Bild an Schärfe verliert. Weiteres Plus: Wie bei einer Lichtfeldkamera, die Lichtstrahlen unterschiedlicher Richtung einfängt und den Fokus nachträglich verlagern kann, wird so ein Spiel mit der Schärfentiefe möglich. Die ersten Bilder, die Apple zeigte, beeindruckten. Allerdings ist die Software, die diesen Schärfentiefe-Effekt ermöglicht, noch nicht fertig. Die Funktion will Apple Ende des Jahres per Software-Update nachliefern. Ob die Bilder auch in der Praxis einem kritischen Blick genügen, zeigt erst ein echter Test. Einen optischen Bildstabilisator übrigens soll angeblich nur eine der beiden Kameras besitzen. Die Frontkamera verfügt über 7 Megapixel, ist also ebenfalls schärfer als beim iPhone 6S.

iPhone 7 Plus: Ohne Kopfhörerbuchse!

Wie beim iPhone 7 fehlt auch dem Plus-Modell die klassische Kopfhörerbuchse. Die Begründung für Apple: Man brauche jeden möglichen Platz. Stattdessen lassen sich Kopfhörer per Lightning-Kabel oder drahtlos (Bluetooth) anschließen. Dazu liegen in jeder iPhone-Packung neue Kopfhörer mit Lightning-Stecker. Außerdem hat Apple erstmals eigene Bluetooth-Kopfhörer entwickelt, die sogenannten AirPods. Basis ist ein eigener Drahtlos-Chip namens W1. Interessant: Die Kopplung soll besonders einfach gehen und sich via iCloud auch auf alle anderen Apple-Geräte desselben Benutzers übertragen. Ob Apple dazu NFC oder eine eigene Technologie verwendet, ist noch unklar. Bis auf das fehlende Kabel sehen die AirPods den bekannten Apple-Stöpsel-Kopfhörern ähnlich. Über seine Marke Beats bringt Apple auch größere Kopfhörer auf den Markt. Ein Vorteil der neuen Kopfhörer soll der Klang sein: Laut Apple habe sich bislang niemand getraut, über Bluetooth dieselbe Qualität an Klang anzubieten wie per Kabel. Weitere Details, warum der Klang besser sein soll, hat Apple aber nicht verraten. Zwei Trostpflaster für Fans klassischer Audio-Technik: Zum Glück ist ein Lightning-Adapter für normale Kopfhörer eingebaut. Und es gibt endlich Stereo-Lautsprecher (angeblich doppelt so laut wie beim iPhone 6S Plus), bei besseren Android-Geräten schon fast Standard. Nach Lenovo mit dem Moto Z ist Apple der zweite Hersteller, der auf die Klinkenbuchse verzichtet.

iPhone 7 Plus: Specs

Wie beim iPhone 7 findet man auch im iPhone 7 Plus den neuen Homebutton: Er ist jetzt drucksensitiv, bietet Haptic Feedback. Unter der Haube findet man die üblichen Modernisierungen: ein neuer, schnellerer Prozessor, der Apple A10 Fusion. Der Quad-Core-Chip soll 40 Prozent schneller als der A9 im iPhone 6S/6S Plus und sogar doppelt so schnell sein wie der Apple A8 im iPhone 6/6 Plus. Zwei Kerne sind Hochleistungskerne, die anderen brauchen im Vergleich nur ein Fünftel an Energie, reichen aber nur für einfache Aufgaben etwa im Standby-Betrieb aus. Die Grafikleistung soll um 50 Prozent zugenommen haben, Apple verspricht hier etwas vollmundig konsolenähnliche Qualität (immerhin bringt Nintendo jetzt ein offizielles „Super Mario“-Spiel aufs iPhone). Zum Arbeitsspeicher äußerte sich Apple nicht, je nach Quelle liegt er bei 2 bis 3 Gigabyte (GB) – was im Vergleich zur Android-Konkurrenz (OnePlus 3: 6 GB; Galaxy Note 7: 4 GB) eher mickrig wäre. Gut: Die Akkulaufzeit soll länger sein als bei jedem anderen iPhone, beim iPhone 7 Plus eine Stunde länger als beim iPhone 6S Plus. Das LTE-Modul unterstützt jetzt bis zu 450 Mbps. Einen Speicherkartenschacht gibt es natürlich immer noch nicht. Dafür kommt schon die Einsteigervariante mit 32 GB, die größte sogar mit 256 GB.

iPhone 7 Plus: Preis, Farben, Verfügbarkeit

Das iPhone 7 Plus erscheint am 16. September wahlweise in den Farben glänzend Schwarz (Diamantschwarz), matt Schwarz, Weiß/Silber, Gold, Roségold. Die Vorbestellung ist auch in Deutschland ab dem 9. September möglich. Die Varianten: Das iPhone 7 Plus kommt wahlweise mit 32 GB, 128 GB oder 256 GB Speicher. Mit 32 GB kostet es 899 Euro, mit 128 GB 1009 Euro, mit 256 GB 1119 Euro. Das glänzend schwarze Gerät gibt es nur in 128 GB oder 256 GB.Tipp: Alle Provider bieten die Möglichkeit, das neue iPhone noch vor Beginn der offiziellen Vorbestellphase vorzubestellen. Dabei handelt es sich streng genommen um eine Reservierung. In der Vergangenheit erhielten Kunden, die ihr iPhone so reserviert hatten, ihr Geräte bereits am Erstverkaufstag geliefert

Fazit: Apple iPhone 7 Plus

Das iPhone 7 Plus startet in wichtigen Punkten eine technische Aufholjagd, schließt etwa beim wasserdichten Gehäuse und möglicherweise auch bei der Display-Qualität (Farben, Helligkeit) zu Samsung auf. Interessant ist zudem eine neuartige Kamera, dessen Möglichkeiten zumindest in der Theorie faszinieren. Allerdings ist Skepsis angebracht: Denn die Qualität der neuen Kamera ist in der Praxis längst nicht bewiesen. In realen Tests konnte bislang auch unter Android keine einzige Dual-Kamera rundum überzeugen. Und ob die faszinierende Schärfentiefe-Funktion jemals so funktionieren wird wie angekündigt, ist zum Verkaufsstart des iPhone 7 Plus nicht bekannt. Denn die Software ist noch nicht fertig. So kann die wichtigste Frage erst nach dem finalen Labortest beantwortet werden: Hat Apple es diesmal wirklich besser gemacht als die Konkurrenz? Und zahlt sich ein Verzicht auf Kopfhörer-Buchse wirklich für die Konsumenten aus? Oder nur für Apples Kopfhörer-Verkaufszahlen?



EmoticonEmoticon

loading...