Dienstag, 20. September 2016

Iphone 7 im Test







Innovativ oder eigenbrötlerisch? Beim Launch des neuen iPhone 7 sorgte Apple vor allem aufgrund der fehlenden Klinkenbuchse für Aufsehen – keine andere Neuerung der Smartphones wurde so viel diskutiert. Keine leichte Ausgangsposition also für den Player aus Cupertino.


Keine Klinke, kein Sound?


Die gute Nachricht vorweg: Im Lieferumfang ist immerhin ein Adapter von Lightning auf Klinke enthalten. So besteht immerhin die Möglichkeit, den alten Kopfhörer weiterhin mit dem iPhone zu betreiben. Wenn Sie den Adapter verlieren, ist das auch kein herber Verlust: das Adapter von Klinke auf Lightning kostet bei Apple 9 Euro. Wer sein Handy nebenbei noch laden möchte, muss jedoch auf weiteres Zubehör zurückgreifen. So bietet Belkin einen Adapter mit Lade- und Klinkenbuchse. Dieser soll gut 40 Euro kosten, ist aber aktuell noch nicht im Handel. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind die kabelgebundenen Kopfhörer von Apple – natürlich mit Lightning-Stecker. Bei alten Apple-Geräten sollen die neuen Kopfhörer auch problemlos funktionieren. Im Test ging dies aber nur, wenn auf dem Handy bereits iOS 10 installiert ist. Anderenfalls wird die Fehlermeldung ausgespuckt, dass das Gerät das angeschlossene Zubehör nicht unterstützt.

Die verschiedenen Modelle


Der Hersteller bietet das neue iPhone 7 mit drei Speichergrößen an: 32, 128 und 256 GByte. Damit verabschiedet sich Apple endlich von der zu kleinen 16 GByte-Version, die aufgrund des fehlenden microSD-Slots nicht zeitgemäß war. Unser Testgerät kommt mit 128 GByte für 869 Euro.


Das iPhone 7: Das Design


Optisch hat sich auf den ersten Blick wenig zum Vorgängermodell geändert. Das Smartphone ist gleich groß, das Design nahezu identisch. Lediglich durch die neue Antennenführung auf der Rückseite und den bereits thematisierten, fehlenden Klinkenanschluss erkennt man das neue Modell. Nachdem sich Apple in der Vergangenheit viel Kritik gefallen lassen musste, ist das iPhone 7 nach IP 67 geschützt. Das Handy überlebt so einen Sturz in die Badewanne oder einen heftigen Regenschauer. Apple hat eine konkrete Anleitung für alle iPhone-7-Besitzer, wie sie handeln sollen, wenn das Handy nass wird.

Hellster Star am Himmel


Bei der Auflösung bleibt Apple sich ebenfalls treu und setzt weiter auf 1.334 x 750 Pixel. So ergibt sich bei dem 4,7-Zoll-Display eine Pixeldichte von 325 ppi. Neu am HD-Bildschirm ist die Farbdarstellung: Wie auch das iPad Pro kann das iPhone 7 einen erweiterten Farbraum (DCI-P3) darstellen.

Im Testlabor erreicht das iPhone7-Display sehr gute Werte. Der Bildschirm leuchtet mit einer maximalen Helligkeit von 544 cd/m², der Schachbrettkontrast liegt bei 146:1. In der Vergangenheit konnte Apple zudem stets dank natürlicher und ehrlicher Farben punkten – und das bestätigen auch dieses Mal die ersten Messungen des iPhone 7. Der Weißpunkt ist optimal getroffen.



Das iPhone 7: Die Kameraleistung:


Im Gegensatz zur Plus-Ausführung kommt das iPhone 7 ohne Weitwinkelobjektiv. Die 12-Megapixel-Kamera verfügt nun über einen optischen Bildstabilisator sowie eine größere Blende (f/1,8) als das Vorgängermodell (f/2,2). Bilder können unter anderem im RAW-Format abgespeichert und so umfassend bearbeitet werden. Das geht beim iPhone 7 nun auch mit Live-Photos. Wie auch beim Vorgängermodell, dem iPhone 6s, sind zudem Videoaufnahmen in 4K mit 30 fps möglich.

Im Testlabor liefert die Hauptkamera knackige Bilder mit guter Auflösung – eine wirkliche Steigerung zum iPhone 6s können wir aber nicht nachweisen. Das iPhone 7 löst nach 0,86 Sekunden aus und knipst insgesamt ausgeglichene und relativ farbneutrale Fotos. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist das Foto extrem hell und erweckt nicht den Anschein einer Schwachlichtaufnahme. Allerdings geht das zu Lasten der Detailtreue: Der Weichzeichner schlägt sehr stark durch und spült das Foto vergleichsweise stark weich.


Achillesferse Akku?


Apple ist dafür bekannt, eher kleinere Akkus in seinen Modellen zu verbauen. Doch auf die Größe allein kommt es dabei nicht an, wie das iPhone 7 mit seinem Akku mit unter 2.000 mAh-Kapazität beweist. Ein weiterer Indikator für die Akkuleistung ist der Umgang des Prozessors mit der Batterie. In unserem Online-Laufzeittest schafft das 4,7-Zoll-Handy also gut 9:01 Stunden. Damit rangiert das iPhone 7 im oberen Bereich unserer Bestenliste und liegt ungefähr auf dem gleichen Niveau wie das Samsung Galaxy S7 Edge.

Zum Vergleich: Samsung sponsert seinem Edge-Phone 3.600 mAh, Apple setzt auf lediglich 1.960 mAh.

Punktabzug gibt es dagegen für die Ladezeit: Gut 2:34 Stunden braucht das iPhone 7, um wieder vollkommen aufgeladen zu sein. Quick Charge ist bei dem 4,7-Zoll-Handy nicht an Bord. Auch bei NFC hat Apple wieder gespart und den Standard lediglich für Apple Pay integriert. Der Service ist in Deutschland jedoch nicht verfügbar.



Neue Features und iOS 10


Beim Home Button wirft Apple seine physische Taste über Bord und integriert einen kapazitiven Button – eine berührungsempfindliche Fläche, die per Force Touch aktiviert wird. Apples sogenannte Taptic Engine sorgt dafür, dass sich der Druck mit dem Finger dennoch echt anfühlt. Im Test funktionierte das Entsperren nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sehr gut. Allerdings nur so lange der Nutzer keine Handschuhe trägt, denn Apples Taste ist wohl auf direkten Hautkontakt angewiesen. Kleiner Tipp: Wenn Sie weiterhin wie gewohnt Ihr iPhone durch reines Fingerauflegen entsperren wollen, gehen Sie auf "Einstellungen - Allgemein - Bedienungshilfen - Hometaste - Zum Öffnen Finger auflegen". Damit entfällt das Drücken auf den Homebutton.


Was kann iOS 10?


Eine interessante Neuerung unter iOS 10: Bereits beim Anheben wird das iPhone in der Standard-Einstellung aufgeweckt. Zudem hat Apple die Benachrichtigungen und das Kontrollzentrum optisch komplett neu gestaltet. Auch iMessage erhält neue Funktionen, darunter beispielsweise das Versenden handgeschriebener Nachrichten.


 

Das iPhone 7: Die Alternative


Viele Apple-Fans wissen, dass es durchaus bessere Handys als die Geräte aus Cupertino gibt. So dominieren vor allem die Modelle von Samsung . Wer jedoch ein iPhone möchte, der ist meist eher unzufrieden mit einer Alternative aus der Android-Welt.

Eine etwas günstigere Alternative zum iPhone 7 ist daher das Vorgängermodell, das iPhone 6s. Die 128 GByte-Version kostet aktuell rund 730 Euro und besticht im Test dank flottem Prozessor, solider Kamera und tollem Display.



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